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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Der P\alter

P\alm 107

DAncket (1) dem HERRN / Denn er i\t freundlich / Vnd \eine Güte weret ewiglich.
2 Saget / die jr erlö\et \eid durch den HERRN / Die er aus der Not erlö\et hat.
3 Vnd die er aus den Lendern zu\amen bracht hat / Vom Auffgang / vom Nidergang / von Mitternacht / vnd vom Meer.
4 DJE jrre giengen (2) in der Wü\ten / in vngebentem wege / Vnd funden keine Stad / da \ie wonen kundten /
5 Hungerig vnd dur\tig / vnd jre Seele ver\chmachtet.
6 Vnd \ie zum HERRN rieffen in jrer Not / Vnd er \ie errettet aus jren eng\ten.
7 Vnd füret \ie einen richtigen weg / Das \ie giengen zur Stad / da \ie wonen kundten.
8 Die \ollen dem HERRN dancken vmb \eine Güte / Vnd vmb \eine Wunder / die er an den Men\chen kindern thut.
9 Das er \ettiget die dür\tige Seele / Vnd füllet die hungerige Seele mit gutem.
10 DJe da \itzen (3) mu\ten im fin\ternis vnd tunckel / Gefangen im zwang vnd ei\en.
11 Darumb das \ie Gottes geboten vngehor\am gewe\t waren / Vnd das Ge\etz des Höhe\ten ge\chendet hatten.
12 Darumb mu\te jr Hertz mit vnglück geplagt werden / Das \ie da lagen vnd jnen niemand halff.
13 Vnd \ie zum HERRN rieffen in jrer Not / Vnd er jnen halff aus jren eng\ten.
14 Vnd \ie aus dem fin\ternis vnd tunckel fürete / Vnd jr Band zurei\\.
15 Die \ollen dem HERRN dancken vmb \eine Güte / Vnd vmb \eine Wunder / die er an den Men\chen kindern thut.
16 Das er zubricht ehrne Thür / Vnd zu\chleget ei\ene Rigel.
17 DJE Narren (4) \o geplagt waren vmb jrer vbertrettung willen / Vnd vmb jrer Sünde willen.
18 Das jnen ekelt fur aller Spei\e / Vnd wurden Todkranck.
19 Vnd \ie zum HERRN rieffen in jrer Not / Vnd er jnen halff aus jren eng\ten.
20 Er \andte \ein Wort / vnd machte \ie ge\und / Vnd errettet \ie / das \ie nicht \turben.
21 Die \ollen dem HERRN dancken vmb \eine Güte / Vnd vmb \eine Wunder / die er an den Men\chen kindern thut.
22 Vnd Danck opffern / Vnd erzelen \eine Werck mit freuden.
23 DJe mit Schiffen auff dem Meer furen (5) / Vnd trieben jren Handel in gro\\en Wa\\ern.
24 Die des HERRN werck erfaren haben / Vnd \eine Wunder im Meer.
25 Wenn er \prach / vnd einen Sturmwind erregt / Der die Wellen erhub.
26 Vnd \ie gen Himel furen / vnd in Abgrund furen / Das jre Seele fur ang\t verzagte.
27 Das \ie daumelten vnd wancketen / wie ein Trunckener / Vnd wu\ten keinen Rat mehr.
28 Vnd \ie zum HERRN \chrien in jrer Not / Vnd er \ie aus jren eng\ten füret.
29 Vnd \tillet das vngewitter / Das die Wellen \ich legeten.
30 Vnd \ie fro worden / das \tille worden war / Vnd er \ie zu Land brachte nach jrem wund\ch.
31 Die \ollen dem HERRN dancken vmb \eine Güte / Vnd vmb \eine Wunder / die er an den Men\chen kindern thut.
32 Vnd jn bey der Gemeine prei\en / Vnd bey den Alten rhümen.
33 DJe / welchen jre Beche vertrockent (6) / Vnd die Wa\\erquelle ver\iegen waren.
34 Das ein fruchtbar Land nichts trug / Vmb der Bosheit willen / dere / die drinnen woneten.
35 Vnd er das Trocken widerumb wa\\erreich machte / Vnd im dürren Lande Wa\\erquellen.
36 Vnd die Hungerigen da hin ge\etzt hat / Das \ie eine Stad zurichten / da \ie wonen kundten.
37 Vnd Acker be\een / vnd Weinberge pflantzen möchten / Vnd die jerlichen früchte kriegeten.
38 Vnd er \ie \egenete / das \ie \ich fa\t mehreten / Vnd jnen viel Vihes gab.
39 DJe / welche nider gedrückt (7) vnd ge\chwecht waren / Von dem Bö\en / der \ie gezwungen vnd gedrungen hatte.
40 Da verachtung auff die Für\ten ge\chüttet war / Das alles jrrig vnd wü\te \tund.
41 Vnd er den Armen \chützete fur elende / Vnd \ein Ge\chlecht / wie eine herd mehrete.
42 Solchs werden die Fromen \ehen vnd \ich frewen / Vnd aller Bosheit wird das maul ge\topfft werden.
43 WER i\t Wei\e / vnd behelt (8) dis? So werden \ie mercken / wie viel Wolthat der HERR erzeigt.


(1) Die\er P\alm i\t ein gemein Danck / wie Gott allerley Men\chen aus allerley Not hilffet / Wie Paulus \aget j. Tim. 2. Er i\t ein Heiland aller Men\chen.
(2) I. Die er\ten \ind \o arm / elend / weder Haus noch Hof haben / vnd nichts an zu fahen wi\\en.