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Die gantze Heilige Schrifft: Deud\ch (Luther 1545)

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Die er\te Epi\tel Sanct Peters

Capitel 3

DEs\elbigen gleichen / \ollen die Weiber jren Mennern vnterthan \ein / Auff das auch die / \o nicht gleuben an das wort / durch der Weiber wandel / on wort / gewonnen werden /
2 wenn \ie an\ehen ewren keu\chen Wandel / in der furcht /
3 Welcher Ge\chmuck \ol nicht auswendig \ein / mit harflechten vnd gold vmbhengen / oder Kleider anlegen /
4 Sondern der verborgen Men\ch des hertzen vnuerrückt (1) / mit \anfftem vnd \tillem Gei\te / Das i\t kö\tlich fur Gott.
5 Denn al\o haben \ich auch vorzeiten die heiligen Weiber ge\chmückt / die jre hoffnung auff Gott \atzten / vnd jren Mennern vnterthan waren /
6 wie die Sara Abraham gehor\am war / vnd hies jn Herr / welcher Töchter jr worden \eid / So jr wolthut / vnd nicht \o \chüchter (2) \eid. Ephe. 5; Colo\\. 3; 1. Tim. 2; Gen. 18.
7 DEs\elbigen gleichen jr Menner / wonet bey jnen mit vernunfft / Vnd gebt dem weibi\chen / als dem \chwech\ten Werckzeuge (3) / \eine Ehre / als auch Miterben der gnade des Lebens / Auff das ewere Gebet nicht verhindert werden.
8 ENdlich aber / \eid alle\ampt gleich ge\innet / mitleidig / brüderlich / barmhertzig / freundlich.
9 Vergeltet nicht bö\es mit bö\em / oder \cheltwort mit \cheltwort / \ondern da gegen \egenet / Vnd wi\\et das jr dazu beruffen \eid / das jr den Segen beerbet.
10 Denn wer leben wil vnd gute tage \ehen / Der \chweige \eine Zunge / das \ie nichts bö\es rede / vnd \eine Lippen / das \ie nicht triegen.
11 Er wende \ich vom bö\en / vnd thue gutes / Er \uche Friede vnd jage jm nach.
12 Denn die augen des HERRN \ehen auff die Gerechten / vnd \eine ohren auff jr gebet. Das ange\ichte aber des HERRN \ihet auff die da bö\es thun. Rom. 1; P\al. 34.
13 VND wer i\t / der euch \chaden kündte / \o jr dem guten nachkomet?
14 Vnd ob jr auch leidet vmb Gerechtigkeit willen / \o \eid jr doch \elig. Fürchtet euch aber fur jrem trotzen nicht / vnd er\chreckt nicht /
15 Heiliget aber Gott den HERRN in ewrem hertzen. Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung jederman / der grund foddert der Hoffnung / die in euch i\t /
16 vnd das mit \anfftmütigkeit vnd furcht / Vnd habt ein gut gewi\\en / Auff das \ie / \o von euch affterreden / als von Vbelthetern / zu\chanden werden / das \ie ge\chmecht haben ewern guten wandel in Chri\to. Je\a. 8.
17 DEnn es i\t be\\er / \o es Gottes wille i\t / das jr von Wolthat wegen leidet / denn von Vbelthat wegen.
18 Sintemal auch Chri\tus ein mal fur vn\er \ünde gelidden hat / der Gerechte fur die Vngerechten / Auff das er vns Gotte opfferte / Vnd i\t getödtet nach dem Flei\ch / Aber lebendig gemacht nach dem Gei\t.
19 JN dem\elbigen / i\t er auch hin gegangen / vnd hat geprediget den Gei\tern im gefengnis /
20 die etwa nicht gleubten / da Gott eins mals harret / vnd gedult hatte zu den zeiten Noe / da man die Archa zurü\tet / in welcher wenig / das i\t / acht Seelen behalten wurden / durchs wa\\er.
21 Welchs nu auch vns \elig macht / in der Tauffe / die durch jenes bedeutet i\t / Nicht das abthun des vnflats am flei\ch / Sondern der Bund (4) eines guten Gewi\\ens mit Gott / durch die auffer\tehung Jhe\u Chri\ti /
22 welcher i\t zur rechten Gottes in den Himel gefaren / vnd \ind jm vnterthan die Engel / vnd die Gewaltigen / vnd die Krefften. Gen. 8.


(1) Das \ie rein vnd recht\chaffen im Glauben \eien.
(2) Weiber \ind natürlich \chüchter / vnd er\chrecken leicht. Sie \ollen aber fe\te \ein / vnd ob \ich ein leiden erhübe nicht \o weibi\ch er\chrecken.
(3) Alle Chri\ten \ind Gottes werckzeug. Aber das weib i\t beide am leib vnd am mut \chwecher denn der man / darumb \ein mit vernunfft zu \chonen i\t das nicht vneinigkeit \ich erhebe / da durch denn alle Gebet verhindert werden.